Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Filmkritik Die Farbe

The Colour Out of Space

Die Farbe“ ist eine Verfilmung von H.P. Lovecrafts Kurzgeschichte „Die Farbe aus dem All“. Es ist nicht die erste, denn bereits 1965 gab es mit „Die Monster Die“ („Stirb, Monster, stirb“) einen ersten Versuch, die schaurige Gruselgeschichte in bewegte Bilder umzusetzen. Wie sich die 2010er-Version von Regisseur und Produzent Huan Vu schlägt, gibt es in dieser Filmkritik von Horrormagazin.de zu lesen.

Die Handlung

Der junge Amerikaner Jonathan sucht seinen Vater (Foto: Sphärentor Produktion)

Der junge Amerikaner Jonathan sucht seinen Vater (Foto: Sphärentor Produktion)

Wir schreiben das Jahr 1975. Der junge Amerikaner Jonathan sucht seinen Vater, der seit einiger Zeit verschwunden ist. Die Spur führt ihn nach Deutschland. In einer kleinen Gemeinde mitten im Schwäbisch-Fränkischen Wald trifft er auf Armin. Der alte Mann kennt seinen Vater von damals und beginnt zu erzählen. Je mehr Jonathan von ihm erfährt, desto mysteriöser wird die ganze Situation.

Die Geschichte spielt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ein Meteorit, der eines Nachts vom Himmel fällt, reißt ein riesiges Loch in die Erde. Unweit von der Einschlagsstelle befindet sich ein Brunnen, der zum nahe gelegenen Bauernhof gehört. Hier wohnt Familie Gardner.

Die Wissenschaftler sind ratlos (Foto: Sphärentor Produktion)

Die Wissenschaftler sind ratlos (Foto: Sphärentor Produktion)

Am nächsten Tag reisen Wissenschaftler an und entnehmen eine Probe vom Meteoriten. Im Inneren des Steins befindet sich ein kugelartiges Gebilde. Sein Farbspektrum ist für die Gelehrten vollkommen neu und kann nicht bestimmt werden. Und es ist nicht das einzige Rätsel, das die Probe stellt. Zum einen ist der Stein sehr heiß, zum anderen verliert er wie von selbst an Masse. Schon nach ein paar Stunden, sind Probe und Meteorit sichtbar geschrumpft.

Szenenwechsel. Es ist Erntezeit. Die Obstbäume der Familie Gardner tragen prächtig. Früchte und sogar Insekten wachsen kräftig – allerdings nur von kurzer Dauer. Außerdem schmecken die riesigen Äpfel und Birnen nicht. Langsam verändern sich Wiesen und Wälder rings um den Bauernhof. Niemand kann sich das erklären. Alles wird allmählich grau und trist. Noch vermutet niemand, dass der Meteorit oder vielleicht der Brunnen etwas damit zu tun haben können. Als die ersten Dorfbewohner den Hof meiden und sich der Gesundheitszustand der Familie Gärtner verschlechtert, beginnt das Drama…

Filmkritik “Die Farbe”

Wir berichteten bereits von der Filmpremiere in Stuttgart. Wenn der Film beginnt, glaubt man im ersten Moment, einen Hollywood-Streifen eingelegt zu haben. Das Intro von „Die Farbe“ kündigt eindrucksvoll das hohe Qualitätsniveau der folgenden 90 Minuten an. Dazu zählen der mystische Schwarz-Weiß-Look, die aufwändigen Post-Production-Effekte und das professionell wirkende Panorama. Auch fällt positiv auf, dass für die Dreharbeiten eine spezielle Kamera verwendet wurde. Damit erreicht das Bild eine Tiefenwirkung, die man sonst nur von teuren Kinoproduktionen her kennt.

Hingucker: das professionell wirkende Panorama (Foto: Sphärentor Produktion)

Hingucker: das professionell wirkende Panorama (Foto: Sphärentor Produktion)

Schauspieler, Filmmusik, Spezial-Effekte hat Regisseur und Produzent Huan Vu sorgfältig ausgewählt. Das Storyboard hat weitere Handlungsstränge spendiert bekommen – vergleicht man es mit der Kurzgeschichte von 1927. Das betrifft beispielsweise Jonathans Suche nach seinem Vater. Zudem werden einige Rückblenden geschickt in die Erzählung eingewoben. Aus diesem Grund ist der Film auch für Lovecraft-Fans eine interessante Erfahrung.

Einige Details, wie die überausführliche Beschreibung der sich immer stärker verändernden Umgebung, wurden hingegen gekürzt oder ganz weggelassen. Das hat zwar den Vorteil, dass der Film komplexer wirkt – allerdings geht damit auch ein wenig Energie verloren. Das betrifft hauptsächlich die beängstigende Verwandlung des Bauernhofs oder der langsame Tod der Familie Gardner. Doch genau das ist es, was H.P. Lovecrafts „Die Farbe aus dem All“ ursprünglich so bedrückend macht. Lässt man diesen Punkt außen vor, ist die Produktion „Die Farbe“ eine sehr gut gemachte Verfilmung, die mit hoher Qualität und Liebe zum Detail überzeugt.

Die Versionen

„Die Farbe“ liegt als FSK 16 Version im DVD- und Bluray-Format vor. Als Specials gibt es ein „Making of“ und „Effekte und Konzepte“ sowie den Trailer und einen Teaser mit einer Gesamtlaufzeit von 43 Minuten.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Ein Film mit Gespür für das Außergewöhnliche, der dem Flair des Originals verdammt nah kommt.

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Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Die Farbe"

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Über Ash Williams

Vor Jahren hat er sich noch vor Horrorfilmen gegruselt. Naja, vielleicht so ein bisschen. Jetzt schaut er sie jedenfalls mit ganz anderen Augen. Je länger er sich mit diesen Filmen auseinander setzte, desto mehr faszinierten sie ihn.
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